Messgestaltung

9. August

HEILIGE TERESIA BENEDICTA VOM KREUZ
(EDITH STEIN)

Ordensfrau, Märtyrin, Mitpatronin Europas

Fest – approbierte liturgische Texte aus dem Proprium des Karmel

ERÖFFNUNGSVERS  Gal 6,14

Ich aber will mich allein des Kreuzes Jesu Christi, unseres Herrn, rühmen, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.

EINFÜHRUNG – BUSSAKT

Heute feiern wir das Fest der hl. Teresia Benedicta vom Kreuz – Edith Stein – Patronin Europas. Am 9. August 1942 wurde sie in Auschwitz-Birkenau ermordet. In ihrem Testament hat sie ihr Leben Gott angeboten für den Frieden der Welt. 1999 wurde sie vom hl. Papst Johannes Paul II. zur Patronin Europas erhoben; so ist sie in besonderer Weise unsere Patronin des Friedens auf unserem Kontinent.

Angesichts des Krieges in der Ukraine, der zunehmenden Spannungen zwischen Ost und West, der Terrorkriege in Nahost und in Afrika und des daraus entstehenden Flüchtlingsdramas wollen wir uns heute in dieser hl. Messe im Geist der hl. Edith Stein einem europaweiten Gebet für den Frieden anschließen.

Zu Beginn der heiligen Messfeier wollen wir uns besinnen und das Erbarmen des Herrn auf uns herabrufen. Wir bekennen unser Versagen, unser Unvermögen zum Frieden – im eigenen Herzen, in Gesellschaft und Völkergemeinschaft.

Gott, brich ein in unser Leben, das geprägt ist von Angst und Ohnmacht, Kälte und Hartherzigkeit. Brich ein in unsere Welt der gnadenlosen Konkurrenz und des gierigen Strebens nach Gewinn. Brich ein in unsere falschen Gewohnheiten, in denen wir verschwenden statt zu teilen, ausgrenzen statt einzuladen wegschauen statt solidarisch zu sein, schlagen statt zu umarmen, töten statt zu sorgen.

KYRIE RUFE

Jesus Christus, du hast uns gesagt: Freuen dürfen sich alle, die danach hungern und dürsten, dass sich auf der Erde Gottes gerechter Wille durchsetzt.                                                                 

Herr, erbarme dich unser.

Jesus Christus, du hast uns gesagt: Freuen dürfen sich alle, die auf Gewalt verzichten.

Christus, erbarme dich unser.

Jesus Christus, du hast uns gesagt: Freuen dürfen sich alle, die Frieden stiften. – Sie werden Söhne und Töchter Gottes genannt werden.

Herr, erbarme dich unser.

GLORIA

TAGESGEBET

Gott unserer Väter, wie du die heilige Teresia Benedicta bei ihrem Martyrium in der Kreuzeswissenschaft vollendet hast, so nimm auch uns in die Schule des Kreuzes. Gewähre uns auf ihre Fürsprache, dass wir unermüdlich nach dir, der letzten Wahrheit, suchen und den ewigen Bund der Liebe, der im Blut deines Sohnes für das Heil aller besiegelt ist, treu bis in den Tod bewahren. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

O d e r :

Gott unserer Väter, du hast die heilige Märtyrin Teresia Benedicta (Edith Stein) zur Erkenntnis deines gekreuzigten Sohnes geführt und in seine Nachfolge bis zum Tod gerufen. Auf ihre Fürsprache lass alle Menschen im Gekreuzigten den Erlöser erkennen und durch ihn zur Schau deiner Herrlichkeit gelangen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

O d e r :

Lebendiger Gott, du Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, du hast die heilige Edith Stein (Teresia Benedicta vom Kreuz) mit reichen Gaben des Geistes und des Herzens beschenkt und sie zur Erkenntnis deines gekreuzigten Sohnes geführt und in seine Nachfolge bis zum Tod gerufen. Lass alle Menschen im Gekreuzigten das Heil erkennen und durch ihn zur Schau deiner Herrlichkeit gelangen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ERSTE LESUNG  Est 4,17k–17m.17rt

Lesung aus dem Buch Ester.

In jenen Tagen wurde die Königin Ester von Todesangst ergriffen und suchte Zuflucht beim Herrn. Sie betete zum Herrn, dem Gott Israels: Mein Herr, unser König, du bist der Alleinzige. Hilf mir! Denn ich bin hier einzig und allein und habe keinen Helfer außer dir; die Gefahr steht greifbar vor mir. Von Kindheit an habe ich in meiner Familie und meinem Stamm gehört, dass du, Herr, Israel aus allen Völkern erwählt hast; du hast dir unsere Väter aus allen ihren Vorfahren als deinen ewigen Erbbesitz ausgesucht und hast an ihnen gehandelt, wie du es versprochen hattest. Denk an uns, Herr! Offenbare dich in der Zeit unserer Not, und gib mir Mut, König der Götter und Herrscher über alle Mächte! Uns aber rette mit deiner Hand! Hilf mir, denn ich bin allein und habe niemand außer dir, o Herr!

O d e r :

ERSTE LESUNG  Gal 6,14–16

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Galater.

Brüder! Ich will mich allein des Kreuzes Jesu Christi, unseres Herrn, rühmen, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt. Denn es gilt weder die Beschneidung etwas noch das Unbeschnittensein, sondern: neue Schöpfung. Friede und Erbarmen komme über alle, die diesem Grundsatz folgen, und über das Israel Gottes.

ANTWORTPSALM
Ps 34,2–3.4–5.6–7.8–9 (R: vgl. Ps 18,20a.29b)

R  Du führst mich hinaus ins Weite,

     du machst meine Finsternis hell.

Ich will den Herrn allezeit preisen; *

immer sei sein Lob in meinem Mund.

     Meine Seele rühme sich des Herrn; *

     die Armen sollen es hören und sich freuen.– (R)

Preist mit mir die Größe des Herrn, *

lasst uns gemeinsam seinen Namen erheben!

     Ich suchte den Herrn und er gab mir Antwort, *

     er hat mich all meinen Ängsten entrissen.– (R)

Die auf ihn blickten, werden strahlen, *

nie soll ihr Angesicht vor Scham erröten.

     Da rief ein Armer und der Herr erhörte ihn *

     und half ihm aus all seinen Nöten.– (R)

Der Engel des Herrn umschirmt, die ihn fürchten, *

und er befreit sie.

     Kostet und seht, wie gut der Herr ist! *

     Selig der Mensch, der zu ihm sich flüchtet!– R

R  Du führst mich hinaus ins Weite,
du machst meine Finsternis hell.

RUF VOR DEM EVANGELIUM Joh 4,24

Halleluja.

Gott ist Geist und alle, die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten.

O d e r :

RUF VOR DEM EVANGELIUM Joh 19,25

Halleluja.

Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala.

EVANGELIUM Joh 4,19–24

Gott ist Geist, und alle, die ihn anbeten,
müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit sagte die samaritische Frau zu Jesus: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. Unsere Väter haben auf diesem Berg Gott angebetet; ihr aber sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten muss. Jesus sprach zu ihr: Glaub mir, Frau, die Stunde kommt, zu der ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. Ihr betet an, was ihr nicht kennt, wir beten an, was wir kennen; denn das Heil kommt von den Juden. Aber die Stunde kommt, und sie ist schon da, zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn so will der Vater angebetet werden. Gott ist Geist, und alle, die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten.

O d e r :

EVANGELIUM  Joh 19,17–25

Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

Jesus trug sein Kreuz und ging hinaus zur sogenannten Schädelstätte, die auf Hebräisch Golgota heißt.Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere, auf jeder Seite einen, in der Mitte aber Jesus. Pilatus ließ auch eine Tafel anfertigen und oben am Kreuz befestigen; die Inschrift lautete: Jesus von Nazaret, der König der Juden. Diese Tafel lasen viele Juden, weil der Platz, wo Jesus gekreuzigt wurde, nahe bei der Stadt lag. Die Inschrift war hebräisch, lateinisch und griechisch abgefasst. Da sagten die Hohepriester der Juden zu Pilatus: Schreib nicht: Der König der Juden, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der König der Juden. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben. Nachdem die Soldaten Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen Teil, und dazu das Untergewand. Das Untergewand war aber ohne Naht, von oben ganz durchgewoben. Da sagten sie zueinander: Wir wollen es nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll. So sollte sich das Schriftwort erfüllen: Sie verteilten meine Kleider unter sich und warfen das Los um mein Gewand. Dies taten die Soldaten. Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala.

FÜRBITTEN

Vorsteher: Das Reich Gottes kommt in unsere Welt, wenn wir füreinander beten. Mit der hl. Edith Stein, unserer Patronin Europas beten wir für den Frieden:

Wir beten für die Menschen in der Ukraine, in den Kriegsgebieten in Nahost und weltweit, für alle Männer, Frauen und Kinder, die in Angst und Furcht vor Gewalt und Terror leben müssen, für alle, die verwundet oder getötet werden.

Wir beten für alle, die nur in militärischer Stärke und in Waffen eine Lösung sehen, für alle, die ohne Bedenken Gewalt anwenden – und für die vielen, die friedliche Mittel und Wege suchen, um Konflikte zu lösen.

Wir beten für alle Menschen, die auf der Flucht sind, für alle, die keine Heimat mehr haben,für die vielen, die bei uns in Europa Zuflucht und menschliche Aufnahme suchen. Beten wir auch für alle, die Flüchtlinge und Heimatlose begleiten, sie unterstützen und ihnen ein Stück neue Heimat schenken.

Wir beten für die Politikerinnen und Politiker in Ost und West, dass sie die Würde, Freiheit und Selbstbestimmung der Menschen ihrer eigenen Länder und aller anderen Staaten achten, dass sie für das Wohl aller Menschen in Europa Wege des Ausgleichs, der Entspannung und des Friedens suchen und gehen.

Wir beten für uns selbst, dass wir unsere eigenen Anteile an Konflikten erkennen, im Umgang mit anderen, mit der Schöpfung und ihren Ressourcen, in unserer Einstellung und Haltung gegenüber Menschen anderer Religion, Hautfarbe und Herkunft.

Wir beten für alle Opfer, die in den aktuellen Kriegs- und Krisenherden der Welt ihr Leben verloren haben, dass ihre Seele Ruhe findet in dir.

V: Hl. Edith Stein, Patronin Europas,

A: bitte für uns.

V: Barmherziger Gott, die hl. Teresia Benedicta vom Kreuz – Edith Stein hat dir ihr Leben angeboten, für den Frieden der Welt. Schenke auf ihre Fürsprache den Ländern Europas und der ganzen Erde deinen Frieden.Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn.

A: Amen

GABENGEBET

Herr, unser Gott, die heilige Edith Stein (Teresia Benedicta vom Kreuz) hat das Schicksal deines Volkes als das Kreuz deines Sohnes verstanden und es im Namen aller auf sich genommen. Auf ihre Fürbitte mache auch uns bereit, teilzunehmen an dem einen Opfer des Neuen Bundes, den dein Sohn in seinem Blut gestiftet hat zur Erlösung der Welt. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

O d e r :

Herr, unser Gott, wir preisen dich am Festtag der heiligen Märtyrin Teresia Benedicta. Du hast das Heil der Welt auf das Opfer des Neuen Bundes gegründet, den dein Sohn in seinem Blut gestiftet hat. Durch diese Gaben, die wir dir darbringen, mache uns zu Erben deiner Verheißung. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfation vom heiligen Kreuz (siehe Messbuch)

KOMMUNIONVERS vgl. Ps 23,4

Muss ich auch durch Finsternis gehen, ich fürchte kein Unheil, denn du bist bei mir.

SCHLUSSGEBET

Barmherziger Gott, bei der Gedenkfeier der heiligen Edith Stein (Teresia Benedicta vom Kreuz) durften wir die Frucht vom Baum des Kreuzes empfangen. Hilf uns durch die Kraft dieser Speise, dass wir uns als Christen in Treue bewähren, bis wir essen dürfen vom Baum des Lebens inmitten des Paradieses. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

O d e r :

Gott, bei der Gedenkfeier der heiligen Teresia Benedicta haben wir die himmlischen Gaben empfangen als Frucht vom Baum des Kreuzes. Hilf uns durch die Kraft dieser Speise, dass wir Christus treu bleiben, bis wir die ewigen Güter erlangen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.